Die europäische Finanzmarktrichtlinie MiFID II sollte für mehr Transparenz sorgen und bessere Entscheidungsgrundlagen für Investments schaffen. Wie eine neue Studie belegt, für die Prof. Stephan Paul von der Bochumer Ruhr-Universität neben rund 3.000 Kunden auch mehr als 150 Sparkassen und Banken befragt hat, gelingt das nur bedingt. „Die Fülle der Pflichtinformationen überfordert und verunsichert die Kunden“, lautet ein Fazit des Autors. Und weiter: „Den hohen Kosten steht ein bestenfalls zweifelhafter und tendenziell sogar negativer Nutzen entgegen.“ Im Endeffekt würden viele Privatanleger durch die unüberschaubare Informationsvielfalt von den Kapitalmärkten abgeschreckt.

Die Bundesregierung hält die Maßnahmen dennoch für grundsätzlich zielführend und richtig. In einer Antwort auf eine FDP-Anfrage kontert sie: „Die Geeignetheitserklärung, die Ex-ante-Kosteninformationen sowie die Basisinformationsblätter nach der PRIIPs-VO ermöglichen es Kunden, Anlageentscheidungen auf einer besseren Grundlage zu treffen, und stellen aus Sicht der Bundesregierung grundsätzlich einen Nutzen für den Anleger dar.“ Ferner wird darauf verwiesen, dass die Evaluierung der Neuregelungen noch nicht abgeschlossen sei.

Zdenko meint:

Unglaubliche Arroganz „der da oben“. Da sagen 3.000 Kunden und 150 Sparkassen und Banken, dass die aktuelle Regelung schlecht ist und „die Bundesregierung sieht einen Nutzen für den Anleger“. Haben die noch nie in ein Finanzprodukt privat investiert? Jeder Makler und jeder Kunde soll bestätigen, dass er oft mehr als 100 Seiten von Fachchinesisch „gelesen und verstanden“ hat. Auf die Idee, die Bafin sollte es übernehmen und dafür haften, kommt keiner. Die Bafin prüft nicht den Inhalt, sondern nur die Form, ich könnte heulen:-(